5. Mai 2019 Demeterbetrieb Bachhof

Wo Natur und Mensch im Einklang leben oder eben auch mal nicht. Renato Horat nimmts gelassen.
Haben ihm letztes Jahr die Rehe die Erdbeeren kahl gefressen und dann der späte Frost die Blüten zerstört, hat sich in diesem Jahr der Dachs seinen Bau in der Nähe der süssen Früchte gebaut. Man wird sehen wer hier der „gschwindere“ ist bei der Ernte. Eine Werre können wir aus der Nähe betrachten, ein faszinierendes, aber auch etwas grusliges Urtier von beachtlicher Grösse nascht unterirdisch von den zarten Rüebli und hat eine Vorliebe für Auberginepflanzen entwickelt. Auf knapp einem Drittel der Fläche werden Gemüse, Kräuter, Beeren und Früchte zur Selbstvermarktung gepflanzt. Teils alte, in Vergessenheit geratene Sorten, aber auch Sonderwünsche von Kunden unterschiedlichster Nationalitäten gedeihen auf den Feldern. Um den Erhalt von Raritäten zu gewährleisten müssen eigene Samen gewonnen werden, so wird geerntet was tagfrisch auf den Markt kommt, Überschüsse bleiben stehen bis zur Samenreife oder werden als Gründüngung untergehackt.
Demeter ist nicht nur kontrollierter Anbau, hier unterliegt auch das Umfeld strengen Kontrollen, so erstaunt es nicht, dass rundum eine Vielfalt von Bäumen, Sträuchern und Dornengestrüpp wächst, Asthaufen „herum liegen“ überall Unterschlupf für Kleingetier.
Und es passt, dass wir hier drei Wieselburgen bauen konnten. Der Bach, ein Wäldchen, hohes Gras, Sträucher und Stauden dürften Hermelin und Mauswiesel angemessen Lebensraum und Futter liefern. Die beiden eingebauten
Spurentunnels kontrollieren wir zum Ende der Führung. Natürlich gibt es mehrere Einschlüpfe in die Wieselburgen, wir hoffen aber auf die Neugier der Tiere. Und tatsächlich finden wir auf dem zweiten Spurenbrett Pfotenabdrücke und die Schleifspur eines buschigen Schwanzes.
Ein kleiner Marder oder gar ein Hermelin?

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