Happy End

Happy End (Yvonne Liechti)
Seit März beobachte ich „meine“ Blaumeisen. Sie bauen ihr Nest im Giebelhäuschen und zupfen fleissig Moos aus meiner Deko. Anfang April das erste zaghafte fiepen, Herr und Frau Meise füttern fleissig. Ende April wirds dann so richtig hektisch, forderndes Gepiepse und Futterlieferung im 20Sekundentakt – zum Glück liefert mein wilder Garten so manch Nahrhaftes in direkter Nähe. So gut wie möglich verteidige ich meine Meisenfamilie gegen die lästige Elster und den frechen Kater aus der Nachbarschaft. Am 11. Mai ist es so weit, da guckt immer mal jemand neugierig aus dem Loch, Mama Meise lockt, Meisekinder fiepen noch zögerlich. Endlich nach zwei-drei Futterrunden wagt sich das erste heraus – plups – und weg ist es. Ganz schön fit, gleich beim ersten Anlauf 10 Meter geflogen. Das zweite folgt sogleich – plups – und weg. Die „Kleinen“ haben sich aber auch Zeit gelassen, sind nun bereits so gross wie ihre Mutter. Ich warte, beobachte wie Mama und Papa die Ausflügler füttern, aber da piepts doch noch? Nach einer halben Stunde vermisst Mama wohl doch noch eins ihrer Kinder. Sie kommt zurück, ruft, füttert, ruft….. Nach 3 weiteren Stunden endlich guckt der Nachzügler aus dem Loch, flügelschlagend hängt er im Ausgang – da stimmt was nicht. Anscheinend gibt es kein Vor und kein Zurück, vorsichtig öffne ich die Vorderwand des Häuschens, zieh den Sprössling ganz aus dem Loch während Mama schimpft und zetert. Glück gehabt, Kleinmeise hängt mit einem Fuss in einem grossen Büschel Hundehaar fest. Mit der Schere muss ich den Kleinen befreien – und Abflug.

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