2. Juni 2019, Orchideen am Wellenberg

Orchideen am Wellenberg 2. Juni 2019
Der heutige Fund muss erst verdient werden, aber die Mühe lohnt sich. Eine knappe Stunde geht’s ab Hüttlingen bergauf, die Sonne heizt uns ganz schön ein auf dem lichten Waldweg. Die Kinder, weit voraus, finden eine Blindschleiche, sie wärmt sich auf dem warmen Kiesweg auf und lässt sich auch durch unsere „gwundrigern“ Blicke nicht vertreiben. Zum Glück haben wir ortskundige Führung, sie weiss wo das Schleichweglein vom Wanderweg ab geht. Und da stehen sie in voller Pracht – büschelweise Frauenschuh, dazwischen ein einsames Waldvögelein. Vorsorglich eingezäunt, denn leider gibt es immer Spaziergänger die achtlos alles niedertrampeln, manche meinen gar die Orchideen könnten ausgegraben und im Garten oder Haus gezogen werden. Irrtum – wildwachsende Orchideen leben meist in Symbiose mit Bäumen, Pflanzen, Moosen oder Pilzen, ja sie werden sogar nur von einer bestimmten Bienenart bestäubt und reagieren äusserst empfindlich auf Veränderungen – keine Überlebenschance. Manche Orchideenarten brauchen Jahre bis zur ersten Blüte und blühen nur alle paar Jahre wieder. Sobald sich die Umgebung verändert kann es sein, dass ganze Bestände ausgerottet werden. Also lassen wir uns Zeit, verinnerlichen uns den Anblick vor Ort und freuen uns, dass es solche Pracht in unserer nächsten Umgebung zu finden gibt. Ungeachtet der Zeit machen wir noch einen Abstecher zum Sodbrunnen, der dereinst zugeschüttet und später wieder ausgegraben wurde, bevor wir den Rückweg antreten.

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