5. Juli 2020 – Brigittes Garten

Schon von weitem weisen Königskerzen und Karden den Weg zum Garten von
Brigitte. Von ProNatura ausgezeichnet liegen vor uns 3 Aren wertvolle
Natur. Gleich zu Anfang, ursprünglich der Komposthaufen, wurde von
Blindschleichen in Beschlag genommen, so wächst da nun zur Beschattung
ein Zucchettistrauch. Zur Mitte liegt die Magerwiese mit Obstgarten,
umfasst wird dieser von hunderten nützlichen Pflanzen für Insekten und
kleine Wildtiere. Immer wieder entdeckt man Neues, auch einige Raritäten
sind dabei, da kommt man aus dem Staunen und Schwärmen nicht heraus.
Unscheinbar ein Hummelnest, da und dort ein Tonvogel auf einem Pfahl
oder Ast, natürlich mit Holzwolle gefüllt für die Ohrwürmer, welche die
Lauspopulationen in einem Naturgarten in Schach halten. In einer
geschützten Ecke wurde eine Trockenmauer angelegt, zwei Tonnen Steine
zweireihig verbaut, ein Wasserbecken ziemlich versteckt zwischen Gräsern
und Stauden, ein kleines Paradies für Amphibien, Echsen und mannigfache
Käfer. Auf halbem Weg kommen wir zur Ruheecke in diesem prächtigen
Garten, eine gemütliche Bank lädt zum Verweilen am neu errichteten
Biotop. Noch bedürfen einige Pflanzen der besonderen Pflege, wo Wasser
ist, sind auch die Schnecken nicht fern, die sich auf das zarte Grün
stürzen würden. Gelb leuchten die Blüten der einheimischen Seerose,
Bienen und Wespen tummeln sich am seichten Ufer wo auch ein Sandbad für
die Vögel angelegt ist. Für einen Augenblick taucht ein Molch an die
Wasserobfläche, somit erklärt sich von selbst, weshalb ein separates
Wasserbecken aufgestellt ist für den Froschlaich und die Kaulquappen im
Frühling. Ein besonderer „Duft“ kommt aus einer Gelte, hier setzt
Brigitte eine Kräuterbrühe an. Diese Jauche dient als Düngemittel für
den Nutzgarten, im Frühstadium gut verdünnt kann sie auch als
natürliches Spritzmittel für Bäume und Sträucher zur Resistenzförderung
genutzt werden. Der Nutzgarten entspricht wohl nicht dem was allgemein
als „ordentliche“ Aufreihung von Gemüse mit viel „nackter“ Erde
verstanden wird. Auch hier dürfen sich allerlei Blumen und Gräser
ausbreiten, den Insekten Nahrung liefern und Schutz für Kleinstlebewesen
bieten, welche wiederum zum guten Gedeihen beitragen. Auf dem
Trockenplatz am Ende des Rundgangs müssen wir darauf achten, die als Jät
verkannten kargen Pflänzchen nicht zu zertreten während wir die süssen
Aprikosen verköstigen dürfen. Zu Guterletzt gräbt uns Brigitte ein paar
überzählige Jungpflanzen aus und auch von den bereits vorhandenen Samen
dürfen wir für den eigenen Garten sammeln.

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